Dagmar Boettger
Mindset shift für mehr Innovationskraft? Was ist nun bitte das?
“Noch so ein Buzzword, das keinem wirklich hilft”, denken Sie vielleicht.
Doch: Mindset ist nichts, was Sie als Führungskraft nicht schon längst hätten. Mindset ist nämlich Ihr “Way of Thinking”: Ihre Art, Infos aufzunehmen, einzuordnen und Entscheidungen im Kopf vorzubereiten. Ihr Mindset prägt auch die Art, wie Sie Gespräche führen, argumentieren und letztendlich sich verhalten.
Ja und? Warum sollte Sie das jetzt interessieren?
Gerade jetzt, inmitten einer Revolution zum 5. Industriezeitalter, braucht es Ihren klaren, klugen Kopf, um Change-Prozesse für mehr Klimaneutralität, Digitalisierung und Innovationskraft anzugehen. Und deswegen ist die Art, wie Sie denken, entscheidend, wie Sie als Führungskraft diese Revolution in Ihren Teams begleiten.
Ja und jetzt?
Mindset beschreibt die Art, wie Sie denken, und ein Mindset Shift beschreibt den gedanklichen Anpassungsprozess, der Ihnen beim Übergang in diese exponentielle Ära hilft, Ihren Impact zu überprüfen und neu auszurichten. Da Führung gerade jetzt Klarheit, ein neues Zusammenarbeiten für mehr Innovation und Anpassungsgeschwindigkeit braucht, liegt der Schlüssel für mehr Innovationskraft und Bereitschaft zum Wandel bei Ihnen.
Wieso?
Sie prägen die Art, wie Ziele zu innovativen Produkten und Lösungen erreicht werden, maßgeblich mit. Gerade Innovationskraft in Teams ist das Resultat Ihrer Führung. Sie wissen wahrscheinlich nicht, wie entscheidend Sie dazu beitragen, dass im “Maschinenraum der Innovation” die richtige Dynamik zwischen Mensch, Maschine und Matrix entsteht.
Nun mal genau. Was hat “Mindset Shift” mit Innovation zu tun? Wie kann ein Mindset helfen, die richtigen Signale auszusenden, so dass starke Innovationskraft in Teams entsteht?
Was ist ein Mindset?
Das erste “Mindset” Konzept entwickelte die Motivationspsychologin Carol Dweck (2012) aus Stanford, USA. Carol Dweck fand heraus, welche (inneren) Einstellungen das menschliche Lernen und letztendlich die Chancen eines Menschen auf Erfolg prägen. In ihrem Buch “Mindset” beschreibt die Wissenschaftlerin, wie Personen mit einem Growth Mindset dynamisch lernen und Feedback aktiv als Lernimpuls nutzen. Sie klärt, wie diese in jedem Bereich stetig hinzulernen, wenngleich sie erfahren müssen, dass Neu-Erlerntes beim Ausprobieren nicht sofort von Erfolg gekrönt wird. Menschen mit Growth Mindset kommen so über Momente des Misserfolgs hinweg und können langfristig reüssieren. Das Gegenteil dazu gilt für Menschen mit einem Fixed Mindset, sie leben in dem Glauben, dass ihre Intelligenz statisch ist und geben, aus Angst vor Versagen, beim Erlernen neuer Fähigkeiten früh auf. Ein Growth Mindset Ansatz ist bei vielen Führungs- und Transformations-Anpassungsprozessen im Einsatz, u.a. bei MICROSOFT.
- Eine emotionale Komponente = Ihre Gefühle zu einem Thema, Objekt, Problem;
- Eine kognitive Komponente = Ihre Gedanken und Überzeugungen zum Thema, Problem
- Eine Verhaltenskomponente = Ihre Art und Weise, wie Sie sich zu dem Thema und Problem verhalten.
Diese Komponenten bestimmen auch, wie sicher wir diese Einstellungen vertreten. Wenn wir uns sicher sind, sind wir überzeugt. Gemäß Tony Robbins ist eine Überzeugung ein Gefühl der Gewissheit über etwas, das uns persönlich betrifft. Wenn Sie also glauben, dass Sie reaktionsschnell sind oder kreativ, dann sagen Sie in den Fällen eigentlich nur: "Ich bin mir sicher, dass ich reaktionsschnell, kreativ oder XYZ bin." Und formen so mit jeder positiven Erfahrung die Bestätigung, dass das stimmt. Wenn sich diese weiter bestätigt und sich sicherer anfühlt, wird sie zu einer Überzeugung.
"Mindsets” sind also die Sammlung von Einstellungen, Glaubenssätzen, Überzeugungen und Gedanken, die die mentale Einstellung, Neigung, Gewohnheit oder Disposition ausmachen, die die Interpretationen und Reaktionen einer Person auf Ereignisse, Umstände und Situationen vorgibt.
Und wie wirken diese Elemente des Mindsets in meiner Art, als Führungskraft von Teams innovationsfördernd zu handeln?
Als Coach höre ich immer wieder von prägenden Erlebnissen in Kindergarten, Schule und Elternhaus, die die Art des Denken als Innovator bei einer Führungskraft oder gar einem ganzen Team bestimmen. Wenn LehrerInnen Fehler tadelten und perfektes Rezitieren loben, blockieren sie eigenes Denken und den Mut, Unkonventionelles zu äußern. Wenn freche Fragen und Neues zu wagen nicht geübt wird, entsteht auch nicht der Wille, Risikobereitschaft zu zeigen.
“Challenging the status quo” und “Questioning” (s.oben) werden in solch einem Umfeld im Keim erstickt.
Oder: Wenn nur die falschen Schreibweisen markiert werden - statt der mutigen Argumente - oder wenn perfekte Versuchsbeschreibungen gelobt werden - statt der interessanten Fragen zum Versuch, oder wenn Kreativität im Sinne des künstlerischen Geschicks gelehrt wird statt alternative Ideen zu entwickeln, dann prägt sich ein Denkmuster des perfekten Ausführens. Doch Experimentierfreude, Assoziatives Denken (in weiteren Alternativen denken) und Risikobereitschaft werden so im Kern gebremst.
Wir sind zum perfekten Ausführen geschult - doch Innovation braucht andere Skills.
Was ist da nun für mich als Führungskraft zu tun?
Was ist zu tun?
Wie geht das?
Folgende Sätze könnten bei Innovationszielen hinderlich sein:
Sie sagen jetzt vielleicht, “Hey, ich brauche keinen Shrink!"
Mit dem Eintritt in die Digitale Zeit stehen wir mehr oder minder alle bei Stunde Null.
-
Wer alles weiss, hat heutzutage mit all den disruptiven Entwicklungen selten Recht. Stattdessen lernen Sie “Nichtwissen und Neugier” und stellen Sie „Gute Fragen, und probieren Sie aus, mit allen Sinnen das Zuhören”! Sie werden überrascht sein, wie Ihre Teams (nach einer Zeit des Stutzens und Abwartens) mit Ideen kommen werden.
Verlernen Sie das “Aber”: wer statt “aber!” mehr “UND” verwendet, wird den Ton zum stärkeren Miteinander schaffen. Anstelle eines Ja, aber! geht auch das kreative UND, z.B. “Was ich an Ihrem Vorschlag gut finde, ist …. UND gleichzeitig möchte ich A und B ergänzen.” Sie werden merken, dass sich Bedenken, Besserwissen und Recht-Haben in Ergänzen, Mitdenken und kreative Gedanken-Spiele wandeln lassen.
Bauen Sie Kreativität im Alltag ein: In einer Zeit des schnellen Wandels brauchen Sie die gemeinsame Intelligenz Ihres Teams. Fordern Sie zum Beispiel auf, mehr Kreativität im Alltag zu testen, Rituale zu ändern und Neues auszuprobieren, um Perspektiven zu wechseln und das Lernen wieder zu lernen. Es gilt, alte Rituale durch neue Dynamiken zu ersetzen und so die geballte Intelligenz (kommt von Inter-legere = herauslesen) Ihrer Teammitglieder zum Sprudeln zu bringen.
Seien Sie eine Bank, wenn es um die Emotionen im Team geht. Es ist erwiesen, dass Sie mit einer hohen emotionalen Stabilität und Aufnahmefähigkeit (Emotional Carrying Capacity) das Engagement (Affective Commitment) zum Team positiv beeinflussen. Eine Führung, die positive wie negative Reaktionen und Aussagen zulässt und auffängt, prägt automatisch ein Gefühl des Vertrauens und führt direkt zu mehr Commitment für das Team und für die Sache insgesamt. Sie entscheiden mit, wie Ihr Innovationsteam im Auf und Ab des Innovationsprozesses, wo Emotionen auch mal “hochkochen”, zusammenhält und menschgemachte Barrieren umschifft.
Abschließende Gedanken
Sobald Menschen in Ihrem Team merken, dass sie mit allem, was sie bewegt, zu Ihnen kommen können, werden Sie den Weg in eine noch nicht geschaffene Zukunft erfolgversprechend ebnen. Ihre Denk- und Handlungsweise wird den Boden für gute Ideen und hohes Durchhaltevermögen ebnen, Teammitglieder werden mit Ihnen durch “dick und dünn” der Innovationsprojekte gehen und Sie mit neuen Denk- und Lösungsimpulsen beeindrucken. Sie, wiederum, werden mit Ihrem Mindset Shift den Anstoß für die Champions League im Innovationsfeld markieren. Es wäre doch gelacht, wenn “Made in Germany” nicht in die Neuzeit gebracht werden könnte.
Wenn Sie die volle Innovationskraft für sich und Ihr Team “zünden” wollen, schreiben Sie mir. Oder noch besser: buchen Sie einen Call: ⬇️